Spielbericht 1. VV Freiberg – VfL Wildenfels 1:3 (17:25, 25:21, 23:25, 20:25)
Nach der bärenstarken Hinrunde, die als Aufsteiger in die Sachsenklasse mit Platz 2 abgeschlossen werden konnte, ging die Reise zum Rückrundenauftakt nach Freiberg. Im Heimspiel hatten wir 3:0 triumphieren können, waren aber aufgrund der damals nur jeweils sehr knapp gewonnenen Sätze gewarnt. Das galt umso mehr, nachdem die Gastgeber dem Spitzenreiter beim hauchdünnen 2:3 im ersten Spiel des Tages einen Punkt abknöpfen konnten. Wir wussten, dass wir die Freiberger nicht unterschätzen durften.
Entsprechend konzentriert und motiviert gingen wir von Anfang an zu Werke. Unsere Annahme strahlte große Sicherheit aus, was es unserem Zuspieler erlaubte, die Angreifer variabel einzusetzen. Auf allen Angriffspositionen waren wir entsprechend erfolgreich. Darüber hinaus bestach unsere Feldabwehr wie zum letzten Heimspieltag im Dezember mit großer Beweglichkeit und brachte mit spektakulären Aktionen die heimischen Angreifer zum Verzweifeln. Daher konnten wir uns schnell absetzen und den ersten Satz deutlich mit 25:17 für uns entscheiden. Mit der gleichen Leistung starteten wir in Satz Nummer 2. Diesmal gab es aber beim Stand von 11:5 einen unerklärlichen Bruch in unserem Spiel. Vielleicht waren wir uns unserer Sache bereits zu sicher. Unsere Annahme baute nun recht große Streuungen ein, was unser Angriffsspiel erheblich ausrechenbarer machte. Die Freiberger witterten Morgenluft, trauten sich auf einmal harte Aufschläge und zeigten starke Blöcke. Wir waren zunächst einmal ratlos. Auch mehrere Auszeiten und Wechsel brachten uns nicht mehr in die Spur, sodass wir den zweiten Satz verdient mit 21:25 verloren. Den dritten Satz begannen wir ähnlich verunsichert, wie wir den vorherigen beendet hatten. Dennoch blieben wir diesmal zumindest dran und ließen uns nicht so schnell abschütteln. Es ging jetzt hin und her, gute Angriffs-, Block- und Feldabwehraktionen auf beiden Seiten wechselten sich mit einfachen Fehlern ab. Gleiches galt für die Führung, die ebenfalls ständig wechselte. Mitte des Satzes versuchten es unsere Trainer daher noch einmal mit einem Wechsel im Außenangriff, der sich schlussendlich als goldrichtig erwies. Der Satz blieb bis zum Schluss ausgeglichen und ein echter Nervenkrimi mit folgendem Verlauf: Zum 23:23 eine überaus strittige Schiedsrichterentscheidung zugunsten der Gastgeber, zum 24:23 ein brachialer Diagonalangriff für uns, zum 25:23 und damit zum Satzgewinn ein Monsterblock unseres neu eingewechselten Außenangreifers gegen den Hauptangreifer von Freiberg. Vor Satz 4 zog die Heimmannschaft noch einmal alle Register: Auf verschiedenen Positionen wurde neue Spieler eingesetzt und sogar der bisherige Libero wurde für spielunfähig erklärt, um einen anderen Akteur als Libero einsetzen zu können. Davon ließen wir uns aber nicht mehr aus der Ruhe bringen. Wir hatten zu unserem Spiel zurückgefunden und schafften uns einen großen Vorsprung. Zwar scheiterten wir noch bei den ersten 3 Matchbällen am gegnerischen Block, aber nach einer Auszeit führte ein druckvoller Angriff durch die Mitte zum Satz- und Spielgewinn.
Diese 3 Punkte führten, verbunden mit dem Punktverlust von St. Egidien im ersten Spiel, zur Tabellenführung, da wir nun punktgleich sind, aber das bessere Satzverhältnis aufweisen. Dieser Umstand wurde mit den mitgereisten Fans mit „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Rufen noch entsprechend frenetisch gefeiert. Umso mehr freuen wir uns nun auf den am 28.01.2023 anstehenden Heimspieltag gegen Blau-Weiß Freital und SV Chemnitz-Harthau II, an dem sich unsere Halle hoffentlich wieder in den gefürchteten Hexenkessel verwandelt.
Text: Christopher Kunz


