Spielbericht Heimspieltag Wildenfels Herren gegen TSV Leipzig 76 & SSV St. Egidien

Spielbericht Heimspieltag Wildenfels Herren gegen TSV Leipzig 76 & SSV St. Egidien

Was für ein spektakulärer Nachmittag in der Mehrzweckhalle Wildenfels kurz vor dem 2. Advent! Vor knapp 100 Zuschauern entwickelte sich die Halle in ein Tollhaus, nachdem nicht nur der TSV Leipzig 3:0 geschlagen wurde, sondern auch der bis dato unbesiegte Tabellenführer aus St. Egidien mit 3:0 bezwungen werden konnte.

Im ersten Spiel des Tages starteten die Gäste aus Leipzig sehr stark und setzten uns mit harten Aufschlägen und gezielten Angriffen unter Druck. Auch in der Feldabwehr holten sie sehr viele Bälle, sodass wir schwer zu Punkten kamen. Wir benötigten einige Zeit, um uns auf diese Spielweise einzustellen, sodass wir den Großteil des Satzes einem Rückstand hinterherliefen, der zwischenzeitlich 5 Punkte betrug. Auch Wechsel und eine Auszeit brachten bis zum Stand von 20:23 nicht den gewünschten Erfolg. Doch dann schafften wir es auf einmal, den bis dahin besten Leipziger Angreifer mehrmals hintereinander zu blocken. Nun glaubten wir wieder an uns, während die Gäste immer unsicherer wirkten. Es gelang uns anschließend tatsächlich noch, mit sicheren Aufschlägen und erfolgreichen Angriffen den Satz zum 25:23 zu drehen. Das Momentum war jetzt auf unserer Seite, genauso wie die große Zuschauerkulisse, was die Gastmannschaft sichtlich beeindruckte. Wir schafften es, aus einer sicherer Annahme heraus durch gute Zuspiele unsere Angreifer sehr variabel in Szene zu setzen. Insbesondere unsere Mittel- und Diagonalangreifer hämmerten die Bälle ein ums andere Mal ins Feld, sodass wir uns immer weiter absetzen und den Satz sicher mit 25:16 nach Hause fahren konnten. Nun schienen die Gäste aufgegeben zu haben, sie versuchten durch mehrere Wechsel zwar nochmal etwas zu verändern, allerdings lief es bei uns einfach sehr gut. Wir ließen nichts mehr anbrennen und holten uns mit einem deutlichen 25:13 den dritten Satz und damit weitere 3 Punkte für unser Habenkonto.

Damit war alles angerichtet für das Highlight des Tages. Unsere Mannschaft freute sich riesig, sich vor vollen Zuschauerrängen mit dem verlustpunktfreien Spitzenreiter aus St. Egidien zum Derby zu messen. Es entwickelte sich ein wahrlich spektakuläres Spiel auf extrem hohen Niveau. Beide Mannschaften zeigten brachiale Angriffe, massive Blöcke, sensationelle Feldabwehren und Spielwitz. Angetrieben vom Publikum schafften wir es, uns einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten und den Satz durch einen erfolgreichen Angriff unseres Kapitäns mit 25:22 zu entscheiden. Der zweite Satz setzte das wirklich sehr hohe Niveau fort. Es wurde auf beiden Seiten um jeden Ball erbittert gekämpft und es ging hin und her, auch wenn St. Egidien bis kurz vor Schluss des Satzes immer 2 oder 3 Punkte in Führung lag. Wir gaben aber nicht auf, witterten unsere Chance und konnten mit Hilfe sicherer Aufschläge und erfolgreicher Angriffe tatsächlich den Satz noch mit 25:23 entscheiden. Entsprechend euphorisiert starteten wir in den dritten Satz mit einem krachenden Angriffsschlag über die Mitte und einem ebenso krachenden Block unseres Kapitäns. Darüber hinaus brachten wir mit spektakulären Feldabwehren, teilweise sogar ohne einen Block stellen zu können, die Gästeangreifer zur Verzweiflung. Ungläubig schauten wir bei 8:1 auf die Anzeigetafel und realisierten mehr und mehr, was an diesem Tag möglich war. Aber St. Egidien gab sich noch nicht geschlagen, unser großer Vorsprung schmolz dahin. Nun war es ein echtes Nervenspiel, die Fehler vor allem im Aufschlag häuften sich auf beiden Seiten. Bei 23:22 nahmen wir noch einmal eine Auszeit, während der die Spannung praktisch zu greifen war. Und in diesem Moment zeigte einer unserer Außenangreifer einen Geniestrich: Statt den Ball wuchtig ins Feld zu schlagen, legte er ihn ganz sanft über den gegnerischen Block vor die Füße der Abwehrspieler. Die Halle tobte. Zwar konnten wir den folgenden ersten Satzball noch nicht nutzen, aber dann flog der gegnerische Aufschlag zum 23:25 ins Netz. Nun gab es kein Halten mehr! Die Mannschaft wurde vom Publikum ausgiebig gefeiert und die feierte das Publikum. Was für eine Gänsehautatmosphäre! Wir schafften es also tatsächlich dem Spitzenreiter die erste Niederlage beizubringen. Auch heute profitierten wir wieder von unserem breiten Kader, die Einwechselspieler waren sofort auf Betriebstemperatur, sodass alle zum erfolgreichen Hinrundenabschluss beitrugen. Nicht vergessen dürfen wir natürlich unsere überragenden Zuschauer, das war ein ebenso wesentlicher Baustein.

Damit beenden wir nun unsere erste Hinrunde in der Sachsenklasse als Tabellenzweiter mit 7 Siegen aus 8 Spielen und nur einem Punkt Rückstand auf St. Egidien. Kommende Woche steht noch die erste Runde im Sparkassen-Sachsenpokal an, zu der wir in Hoyerswerda zu Gast sind, bevor nach der Weihnachtspause am 14.01.2023 mit einem Auswärtsspiel in Freiberg die Rückrunde beginnt

Text: Christopher Kunz