Spielbericht Heimspieltag Wildenfels Damen gegen Jacober VV 2 & 3
Endlich war es soweit, jetzt durften auch die Damen des VfL Wildenfels ihr erstes Heimspiel der Saison bestreiten. Und da hieß es gleich Derbyzeit. Zu Gast hatten wir die Mädels aus dem Nahen Mülsengrund. Aus den vergangenen Spielen wussten wir, dass es hitzig zugehen kann und dieses Jahr wurde noch eins drauf gesetzt: Beide Jacober Mannschaften, sowohl die 2. als auch die 3., liefen bei uns auf und stellten sich noch gegenseitig das Schiedsgericht. Das war wirklich für alle keine angenehme Situation.
Das 1.Spiel verlief relativ unspektakulär. Die Gäste spielten mit, wir setzten keine großen Glanzpunkte und dennoch war der 3:0 Sieg zu keiner Zeit gefährdet. Wir hatten sogar 2 Premieren auf dem Spielfeld: Unsere 2 „neuen“ Außenangreiferinnen Jette und Alina machten ihr Sache super. Vor allem für Jette war es ihr erstes Punktspiel, welches sie mit klasse Aufschlägen und gemeinen Angriffen schmückte. Die 3 Pflichtpunkte waren erfolgreich eingefahren.
Nun stand das 2.Spiel an. Schon im Vorfeld merkte man, dass was in der Luft liegt. Der 1. Satz ging glasklar mit 18:25 an die Gastmannschaft. Wir waren sichtlich erstaunt, welche Gegenwehr uns entgegengebracht wurde. Dennoch war unsere Motivation enorm, denn wir wollten den Mädels aus Mülsen zeigen, dass auch wir Volleyball spielen können und uns nicht geschlagen geben. Mit großer Aggressivität starteten wir in den 2. Satz. Aber wir merkten schnell, dass uns diese Emotionen davon abhielten, unser Spiel zu machen. Wir versuchten mit der Brechstange unsere Bälle ins Feld zu befördern, dies blieb leider erfolglos. Wir liefen konstant einem 6-Punkterückstand hinterher. Kurz vor Satzende holten wir dank einer starken Aufschlagserie von Laura nochmal kräftig auf. Jedoch war das leider zu spät. Diesen Satz verloren wir wegen zu großem Ehrgeiz. Nun glaubten die Gäste scheinbar, uns bereits bezwungen zu haben. Aber weit gefehlt: Unser Wille war ungebrochen, dies merkten auch die Fans. Die Wildenfelser Mehrzweckhalle verwandelte sich in den nächsten 2 Sätzen in einen Hexenkessel. Die Atmosphäre war grandios. Aber dafür steht ja auch der VfL Wildenfels. Wer hier spielt oder pfeift, hat kein leichtes Leben. Wir bäumten uns also noch einmal auf und jetzt lief es. Wir spielten einen blitzsauberen Volleyball. Jeder rief auf einmal das ab, was er im Stande ist zu spielen. Die starken Aufschläge der Gäste machten unserer Libera Leslie (wohl gemerkt das erste Spiel als Libera) nichts mehr aus. Sie nahm sie tadellos an und setzte somit ihre Schwester, unsere Zuspielerin Virginia, super in Szene. Nun konnte sie mit Spielwitz und nach Lust und Laune ihre Angreifer bedienen. Unsere Außenangreiferinnen Alina und Pauline konnten mit schnellen, kraftvollen und gelegten Angriffen überzeugen. Unsere Mitte, die mittlerweile von Lea und Lisa besetzt war, konnte teils ohne gegnerischen Block die Bälle in die Ecken schmettern und auch die Diagonalangreiferin Melanie kam immer besser in Fahrt und schlug die Bälle mit grandiosem Winkel ins Feld. Folglich konnten wir den 3. Satz für uns entscheiden und wir hatten den Eindruck, dass die Köpfe der Mädels von Jacob zu rattern begannen. Nun hatten wir Blut geleckt und wollten die Aufholjagd fortsetzen. Durch eine starke Aufschlagserie von Alina gingen wir mit 6 Punkten in Führung und konnten diese zwischenzeitlich auf 14:5 ausbauen. Die Halle tobte und man verstand zum Teil sein eigenes Wort nicht mehr. Diese Fankulisse war der absolute Hammer und so schnell in keiner anderen Halle wieder anzutreffen. Doch auf einmal war Sand im Getriebe. Die Annahme flog uns einige Male um die Ohren, sodass die gegnerische Mannschaft bis auf 3 Punkte wieder heran rückte. Irgendwann haben wir endlich darauf reagiert und verschoben. Dennoch der große Vorsprung war dahin. Es ging in die heiße Phase und bei dem ein oder anderen schwanden langsam auch die Kräfte. Leider hat gerade zu diesem Zeitpunkt das Schiedsgericht keine sehr besonders gute Figur gemacht (eigentlich wie das ganze Spiel zuvor auch) und war offensichtlich auch überfordert mit der Situation. Wegen diesen 1-2 Fehlentscheidungen haben wir nicht das Spiel aus der Hand gegeben, aber zumindest diesen Satz. Wie denn auch sei, leider haben wir das 2. Spiel 3:1 verloren und uns nicht für unsere Aufholjagd belohnt, dennoch müssen wir uns unbedingt herzlichst für diese Unterstützung der Fans bedanken (vor allem bei unserer Teamkollegin Anne, die sich leider beim Testspiel letzter Woche am Fuß verletzt hatte. Sie hat uns lautstark von der Tribüne unterstützt und man hatte den Eindruck, dass sie manchmal am liebsten mit ihren Krücken aufs Spielfeld gelaufen wäre): Ohne euch wäre der Heimspieltag nur halb so toll verlaufen! Es war uns eine Ehre, vor euch spielen zu dürfen!
Abschließend möchten wir noch kurz was zum Schiedsgericht sagen. Wir wissen, dass es nicht leicht ist, in unserer Halle zu pfeifen und es häufig eine sehr undankbare Rolle ist. Wir wissen aber auch, dass es schwer ist, seinen eigenen Trainer plus Mannschaft objektiv zu pfeifen. Schlussendlich war diese Ansetzung vom Staffelleiter sehr unglücklich geplant und für keine der 3 Mannschaften einfach und spaßig, so sollte Volleyball auch im Hobbybereich nicht gespielt werden.
Nächste Woche geht es dann zum Auswärtsspiel ins nahe gelegene Lichtenstein. Wir freuen uns schon drauf!
Text: Melanie Kunz
