Spielbericht VfL Wildenfels – Volleys 2016 Zwickauer Land 2:3 (23:25, 11:25, 25:8, 25:17, 8:15)
Endlich war es wieder soweit: Saisonbeginn! Nach einer längeren Sommerpause mit nichtsdestotrotz regelmäßigen Trainingssessions im Sand und der Wiederaufnahme des Hallentrainings Anfang September starteten wir solide vorbereitet in die neue Saison.
Bereits mehrere Wochen vor unserem ersten Spiel regnete es buchstäblich an Absagen seitens vieler Stammspielerinnen, sodass binnen kürzester Zeit drei Freizeitspielerinnen rekrutiert wurden und einen Spielerpass erhielten. Auch mussten einige Spielerinnen für eine neue Position zeitweise umfunktioniert werden. In der Woche unmittelbar vor dem Auswärtsspiel trainierten wir umso härter und setzten alles daran, Routine in die in der Form noch nie dagewesene Formation zu bekommen.
Der Tag des ersten Oktobers nahte eilend heran und so begaben wir uns in die Oberhohndorfer Turnhalle, um das erste Spiel der Volleys gegen die Aufsteiger des Jacober VV III pünktlich 14 Uhr anzupfeifen. Die drei gespielten Sätze entschied die Heimmannschaft nach nicht einmal einer Stunde deutlich für sich.
Folglich hieß es ab ca. 15 Uhr für uns: warmmachen und einspielen. Nach einer guten halben Stunde ertönte der finale Pfiff und beide Teams ließen sich in einer abschließenden Besprechung von ihrem Trainer aufbauen. Unsere Leitsprüche lauteten, durch harte Aufschläge und Angriffe den Gegner unter Druck zu setzen und mit einem wachsamen Auge im Block und in der Feldabwehr zu (re)agieren.
Mit Leslie, Lea, Laura, Anne, Naemi und Chantal auf dem Feld, unterstützt von Lydia auf der Bank sowie einigen Fans außerhalb des Spielfeldes starteten wir in den ersten Satz. Eine weitgehend stabile Feldverteidigung und Durchschlagkraft im Angriff ließ den Satz gut anlaufen. Wir kämpften und führten mit mehreren Punkten bis 22, bevor eine Aufschlagserie der Volleys unseren Flow unterbrach und für eine aus unserer Sicht fatalen Wendung sorgte. Schließlich mussten wir uns mit 23:25 im ersten Satz geschlagen geben.
Eine dennoch positive Grundstimmung innerhalb der Mannschaft prägte während der kurzen Pause zum nächsten Satz die Atmosphäre, denn wir wussten: Das Ding hätten wir locker für uns entscheiden können. Also auf zu einem siegreichen zweiten Satz! Dieser begann jedoch mit einer Reihe an Spielzügen, die die Volleys schnell in Führung brachte, die wir bis zum Ende des Satzes nicht zurückgewinnen sollten. So verloren wir auch diesen Satz mit einem deutlichen Rückstand mit 11:25.
Was auch immer der ausschlaggebende Faktor war oder ob es nicht doch aufgrund eines komplexen, kaum nachzuvollziehenden Netzwerkes aus unterschiedlichen Faktoren möglich wurde: Im dritten Satz lief es. Es lief nicht nur gut – es lief überragend. Wir schafften es, den Gegner zu dominieren: spielten aufschlagstark mit gefährlichen Angriffen, gut gestellten Blöcken und einer nicht selbstverständlichen Abwehr. Außerdem profitierten wir von Fehlern unserer Gegner und einer emotionalen Aufwärtsspirale im eigenen Team, sodass wir den Volleys nur acht Punkte gönnten.
In diesem Hoch der Gefühle begingen wir den vierten Satz, der nach anfänglichen Unstimmigkeiten ebenfalls erfolgreich bestritten werden konnte. Mit dem 25:17 bestätigten wir die nach dem knapp verlorenen ersten Satz aufgestellte These, das Zeug zum Sieg zu haben.
Mit ein wenig Anspannung und einem schwer definierbaren Kribbeln im Bauch standen wir nun vor dem alles entscheidenden Satz, der bis 15 Punkte gespielt werden sollte. Dabei fallen viele nachfolgenden Entwicklungen mit den ersten Punkten. Trotz anfänglich soliden Aufschlägen gaben wir nach und nach Punkte ab und versetzten uns selbst in eine prekäre Lage. Der Druck lastete sichtlich schwer auf allen. Aufschläge und Angriffe nahmen an Qualität ab und auch in der Feldverteidigung schwächelten wir. Wir versuchten alles, uns gegenseitig zu motivieren, da es um jeden Punkt geht, so klein und unbedeutend er in einer Situation des deutlichen Rückstandes zu sein scheint. Leider half dies in dem Moment nicht und wir mussten uns den Volleys mit 8:15 geschlagen geben.
Trotz der vermeintlichen Niederlage haben wir einen wertvollen Punkt für die Tabelle eingefahren, sind ein ganzes Stück reicher an Erfahrungen und durften erleben, wie Teamgeist einander stärkt und zu (beidseitig) unverhofften Wendungen führen kann.
Wir danken unserem Trainer und unseren Fans für die unermüdliche Unterstützung und freuen uns auf alle weiteren Spiele.
Text: Chantal Heinze
